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Augen zu und durch - Halle

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Menschen sitzen im Kinosaal und schauen Richtung Leinwand.

"überall dabei" - das heißt sechs beeindruckende Spiel- und Dokumentarfilme zur Inklusion von Menschen mit Behinderung - aktuell mit Station in Lüneburg und Halle sowie ab Februar in Aalen. Außerdem bietet das inklusive Filmfestival ein vielfältiges Rahmenprogramm wie der Blind-Walk durch Halles Innenstadt. Theater, Musik, Ausstellungen und Diskussionen das Progamm - bei dem Menschen mit Behinderung nicht nur als Zuschauer und Zuhörer, sondern auch als Protagonisten beteiligt sind.

In Halle hat am vergangenen Donnerstag der Gastfilm "Berg Fidel - eine Schule für alle" den inklusiven Festivalauftakt gesetzt. Schüler aus Halle, Studenten, Lehrer und Professoren haben sich vormittags den Film über eine inklusive Grundschule in Münster angesehen und anschließend mit der Regisseurin des Films, Hella Wenders, darüber diskutiert. Der Film lief dann am Abend noch einmal - im völlig ausverkauften LUX-Kino.

Hofnarren, Blind-Walk und Autismustexte

Zur offiziellen Festivaleröffnung am Freitag eroberte die inklusive Theatergruppe "Die Hofnarren" mit ihrem Stück "Homlet" nicht nur die Bühne, sondern auch ihre Zuschauer. Zuvor hatten Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand und Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch, das Publikum begrüßt. Anschließend lief der schwedische Festival-Spielfilm "Die Kunst sich die Schuhe zu binden", der Menschen mit und ohne Behinderung im Publikum zu Tränen rührte. Der Festivalsamstag bot Besonderes: Denn mit dem Sinnesparcour des Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt sowie mit einem "Blind-Walk" - einer Stadtführung mit verbundenen Augen durch die Innenstadt Halles - erlebten neugierige Teilnehmer ihre Umwelt ganz neu. Am Abend öffnete sich passend dazu der Vorhang für den südkoreanischen Spielfilm "Blind".
Ergänzt haben das Festival auch Veranstaltungen des Rahmenprogramms. Wie die Texte von Menschen mit Autismus - gesprochen, gesungen und gespielt vom Verein "Sozialkonzept" sowie die Fotoausstellung "Vielfalt in der Gesellschaft" des Deutschen Roten Kreuzes Sachsen-Anhalt. Die Festivalgäste am Sonntag waren beeindruckt, bevor abends dann der philosophisch Dokumentarfilm "Mensch 2.0 - Die Evolution in unserer Hand" zum Nachdenken über das Mensch-Sein in Gegenwart und Zukunft anregt hat.

Und wer nun Lust bekommen hat, das Festival in Halle zu besuchen: Noch bis Mittwochabend lädt "überall dabei" Kinofreunde und Inklusions-Interessierte ins Puschkino ein - heute Abend mit dem Film "Deaf Jam", Dienstag, mit "Zwillingsbrüder" und Mittwoch mit "Rachels Weg. Aus dem Leben einer Sexarbeiterin". Rahmenprogramm inklusive. "Ich hoffe, dass die nächsten drei Festivaltage genauso erfolgreich werden wie die ersten vier Tage", sagt Sulamith Fenkl-Ebert von der Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis, die das Filmfestival in Halle betreut und koordiniert.

"Vorhang auf!" für Hannover, Wiesbaden, Erlangen, Freiburg und Mainz

Bis morgen, Dienstag, 22. Januar, gastiert der Filmfestival der Aktion Mensch auch in Lüneburg sowie bis zum 23. Januar in Aalen. Danach heißt es: "Vorhang auf" in Hannover, Wiesbaden, Erlangen, Freiburg und Mainz. Und auch in diesen Städten bietet "überall dabei" nicht nur barrierefreies Kinovergnügen, sondern anregende Diskussionen mit kompetenten Gästen zum Thema Inklusion in all seinen Facetten. In Wiesbaden, Erlangen und Mainz werden sich, neben vielen anderen interessanten Gästen, auch der schwedische Regisseur Axel Danielson und einer der beiden Protagonisten des Films "Zwillingsbrüder" den Fragen des Publikums stellen.
Also: Losreißen vom heimischen Sofa und dabei sein bei "überall dabei".

(Autor: Ulrich Steilen)


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