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Welt-Down-Syndrom-Tag: Was mir der 21. März bedeutet

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Carina Kühne posiert in Abendkleidung und Perlenkette

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt.  Menschen mit Down-Syndrom haben eine Trisomie 21,  das heißt, dass das Chromosom 21 ist bei ihnen nicht doppelt sondern dreifach vorhanden ist. Deshalb passt das Datum 21.3. sehr gut. Ich schreibe heute darüber, was mir dieser Tag bedeutet

Eigentlich möchte ich nichts Besonderes sein, obwohl ich das Down-Syndrom habe. Vielleicht braucht man aber so einen besonderen Tag, um aufmerksam zu machen auf Menschen, die meist vergessen werden. Dabei wollen wir doch nur zeigen, dass wir auch dazugehören und etwas leisten können. Dazu ist dieser Tag wirklich ein guter Anlass.

Welt-Down-Syndrom-Tag und die Medien

In den vergangenen Jahren hätte ich mir immer mehr Aufmerksamkeit in den Medien gewünscht. Sie haben wirklich einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesellschaft. Deshalb wünsche ich mir nicht nur an diesem Tag viele interessante Artikel, Filme, Radiosendungen und Talkshows, in denen Menschen mit Trisomie 21 zu sehen und zu hören sind. Sie haben nämlich auch etwas zu sagen. Besonders wichtig ist es für mich, dass nicht nur „über uns“, sondern auch „mit uns“ gesprochen wird.
Ich finde es sehr wichtig, dass dabei mehr über Gemeinsamkeiten, Miteinander und Positives berichtet wird und weniger über unsere Defizite. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in diesem Jahr sein wird.

Sterben Menschen mit Trisomie 21 bald aus?

Seit es den neuen Praena-Bluttest gibt, kann man schon ganz früh das Down-Syndrom erkennen und diese Föten aussortieren. Uns Menschen mit diesem extra Chromosom tut es nicht gut, dass wir nicht gewollt sind und ausgesondert werden. Es macht mich traurig, wenn ich denke, dass es diese vielen glücklichen Kinder mit Down-Syndrom bald nicht mehr geben soll. Wir leben nämlich gerne!

Der Welt-Down-Syndrom-Tag ist ein wichtiger Tag

Ich freue mich, dass es diesen Tag gibt und finde, dass er auch in diesem Jahr ganz besonders wichtig ist. Die meisten Menschen haben Angst vor allem, was fremd ist. Dieser Tag kann dazu beitragen, dass die Barrieren in den Köpfen abgebaut werden.
Aber dafür brauchen wir natürlich nicht nur diesen einen wichtigen Tag, sondern wir sollten jeden Tag auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam machen. Es gibt ja schließlich nur diese eine gemeinsame Welt, in der wir miteinander leben und voneinander lernen können. Da sollten wir alle Menschen respektieren, egal, welche Besonderheiten sie haben.

Das ist Inklusion!

 

Linktipps:

Interviews der Ohrenkuss-Redaktion

Fabien Toulmé über die Geburt seiner Tochter mit Down-Syndrom

Das inklusive Theater-Projekt "Mittendrin auf der Bühne"

Down-Syndrom-Babys aussortieren? Ein Blogbeitrag von Ulrich Steilen über vorgeburtlichen Bluttest "PraenaTest"
 

(Carina Kühne)


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