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Münster flasht für die Inklusion

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Junge Tänzer und Tänzerinnen mit und ohne Behinderung, die meisten in schwarzer Kleidung, tanzen auf einer Bühne

„Heute ist der Flashmob, aber morgen und übermorgen wollen wir in ganz Münster tanzen!“ Die euphorischen Worte des Oberbürgermeister Markus Lewe lassen den Hafenplatz in Münster in Jubel ausbrechen. Weit über 1.000 Menschen mit und ohne Behinderung haben sich am 29. Mai 2015 dort versammelt, um zu zeigen, dass Inklusion viel mehr als nur ein Wort ist.

Musik braucht keine Worte und verbindet deshalb umso mehr. Deutschlands größter inklusiver Flashmob in Münster hat diese Weisheit bewiesen und setzt damit ein großes Zeichen für die Vielfalt in Deutschland. An diesem Tag ist der ganze Hafenplatz eine große Tanzparty. Die Stimmung ist ausgelassen, alle haben Spaß.

Tanztraining auf dem Stundenplan

Aber natürlich steckt auch hinter dieser Veranstaltung jede Menge Arbeit. Schon Monate vorher wurde die Choreographie des Flashmobs per Video in den sozialen Netzwerken verbreitet, damit jeder genug Zeit zum Üben hatte. In vielen Schulen der Umgebung von Münster stand in den letzten Wochen Tanztraining auf dem Stundenplan. Sogar ein eigener Song wurde für den Flashmob komponiert. Mit „Believe me“ hat die BandThe Roosenbarts“ einen Titel mit Potenzial zum Sommerhit beigesteuert

Dann beginnt die Musik und alle tanzen

Bei so viel Vorbereitung ist es natürlich kein Wunder, dass die Generalprobe auf dem Hafenplatz so gut läuft, dass sie eigentlich auch direkt aufgenommen werden hätte können. Vorher hat schon die Tanzgruppe „Body Control, Finalisten aus der FernsehshowGot to dance“, gezeigt, wie eine richtig coole Tanzperformance aussehen kann. Nach der geglückten Generalprobe wird es dann ernst. Die Tanzgruppe „Schwerelos“ macht sich auf der Bühne bereit, um die Tanzschritte vorzutanzen. Die Kameras, die an Kränen über die Köpfe der Menschen hinweg fliegen, werden angeschaltet. Einen kurzen Moment lang macht sich dann doch nochmal eine gewisse Aufregung breit. Dann aber beginnt die Musik und alle tanzen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. 

„Münster? Flasht!“

Das Video vom Flashmob soll um die Welt gehen, um zu zeigen, dass Inklusion auch Spaß machen kann. Damit alle verschiedenen Perspektiven von den Kameras eingefangen werden können, muss der Flashmob dreimal wiederholt werden. Die Drehpausen werden vom Moderator Hanno Liesner mit einer Menge guter Laune und dem Einüben eines Schlachtrufes im Kanon überbrückt: „Münster? Flasht!“ Für weitere Unterhaltung sorgt die Tanzgruppe „Funky Moves“, die von der begeisterten Menge sogar zu einer Zugabe aufgefordert wird.

Nachahmung erwünscht

Nach drei Stunden sind alle Aufnahmen im Kasten, und vor allem bei den Veranstaltern von Funky e.V. fallen sichtbar mehrere Steine vom Herzen, dass die Veranstaltung so ein großer Erfolg geworden ist. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das Video vom Flashmob genauso erfolgreich wird und vor allem noch viele Menschen zu ähnlichen Aktionen inspiriert. Schließlich lebt die Inklusion nicht nur von gesetzlichen Bestimmungen, sondern vor allem durch Momente, die man miteinander erlebt.

 

Die Aktion Mensch fördert „Münster flasht“, den größten inklusiven Flashmob Deutschlands, mit 40.000 Euro.

 

Linktipps:

Münster flasht: Alle Infos und Videos zum inklusiven Flashmob in Münster auf der offiziellen Homepage

Sie haben auch eine tolle Projektidee? Informieren Sie sich hier über die Förderung der Aktion Mensch!

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(Tanja Kollodzieyski)


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