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Weder Haut-, noch Rollstuhlfarbe zählt

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Eine Frau im Rollstuhl und ein Mann mit Migrationsherkunft arbeiten an einem Computerbildschirm

Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion, Sexualität? Ganz egal. Je bunter, desto besser! Dieser Gedanke soll in der Arbeitswelt Karriere machen. Die Aktion Mensch hat deshalb am 4. Februar als 2000. Organisation die „Charta der Vielfalt“ unterschrieben. Aus diesem Grund erklärt die Personalleiterin der Aktion Mensch, Petra Strack, wie vielseitig und bunt die Aktion Mensch ist.

Welche Bedeutung hat Vielfalt für die Aktion Mensch?

Petra Strack: Hautfarbe, Herkunft, Religion unserer Mitarbeiter – wir führen darüber prinzipiell keine Statistiken, weil es für uns einfach keine Rolle spielt. Wir nehmen den Bewerber, der unserer Ansicht nach die Aufgabe am besten erfüllen kann, und ob derjenige jetzt Muslim oder Christ, Mann, Frau, jung, alt oder was auch immer ist, das ist uns erstmal egal.

Das Thema Behinderung nimmt für uns aufgrund der Zielsetzung unserer Organisation aber eine Sonderrolle ein, deshalb schauen wir dort in der Tat genauer hin. Wir möchten als Vorbild vorangehen. Wir haben eine Beschäftigungs-Quote von Menschen mit Schwerbehinderung von ungefähr 14 Prozent, das  ist um ein Dreifaches höher, als es die gesetzliche Bestimmung vorschreibt. Über 5 Prozent unserer Angestellten in Führungspositionen haben eine Behinderung. Außerdem achten wir insbesondere bei Auszubildenden und Praktikanten bewusst darauf, dass wir viele Menschen mit Behinderung in die nähere Auswahl miteinbeziehen, um Chancen für den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Wie geht die Aktion Mensch individuell auf ihre Arbeitnehmer ein?

Petra Strack: Wir bieten zum Beispiel Nischen-Arbeitsplätze an. Das ist eine relativ neue Form der Beschäftigung. Da geht es meistens um Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, die mit einigen üblichen Aufgaben auf dem ersten Arbeitsmarkt überfordert wären. Deshalb schaffen wir bewusst Stellen, bei denen so gut wie kein Leistungsdruck da ist. Das sind Tätigkeiten, die zwar gemacht werden müssen – also es ist keine Beschäftigungstherapie –, aber die keinen zeitlichen Druck ausüben. Zum Beispiel könnte ein Teil der Arbeit im Kundenservice das Kuvertieren sein. Zurzeit bieten wir bei der Aktion Mensch zwei Nischen-Arbeitsplätze an.

Familienpolitik und die Gleichstellung von Frau und Mann spielen hinsichtlich der Vielfalt von Unternehmen eine große Rolle. Sind das für die Aktion Mensch auch wichtige Themen?

Petra Strack: Wir schreiben die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr groß. Das fängt dabei an, dass wir in allen Fällen versuchen, Teilzeitarbeit möglich zu machen – unser Grundsatz ist, wenn es irgendwie geht, dann kriegen wir es auch hin! Zudem haben wir die Kindergeld-Zulage von 208 Euro pro Kind, das ist ein Zusatz, um die Kinderbetreuung sicherzustellen und dann eben auch als Mutter arbeiten zu können.

In Bezug auf die Einstellung von Männern und Frauen, haben wir übrigens eine sehr hohe Frauenquote. 64 Prozent der Angestellten sind weiblich – brauchen andere Unternehmen eine Frauenbeauftragte, bräuchten wir also eigentlich einen Männerbeauftragten.

 

Die Unternehmensinitiative „Charta der Vielfalt“ setzt sich für die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt in Unternehmen ein. Schirmherrin der Initiative ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Aktion Mensch gibt mit ihrer Unterschrift das Versprechen, Diversität im Unternehmen voranzutreiben.

 

Linktipps:

Mehr Informationen zur Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ in der Pressemitteilung der Aktion Mensch

Die Unternehmensinitiative „Charta der Vielfalt“

Mehr Infos zum Thema Arbeit und Inklusion

Petra Strack

(Katharina Hovestädt)


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