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Hotel mit Pluspunkten

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Die Mitarbeiter des Hotel Vauban

Das Freiburger Green City Hotel Vauban hat mehr festangestellte Mitarbeiter mit Behinderung als ohne - und das zu Tariflöhnen. Das Konzept kommt bei den Gästen an.

Ein Blick auf die Arbeitslosenzahlen beweist: Menschen mit Behinderungen und Tariflohn sind für viele Arbeitgeber noch immer zwei Dinge, die offensichtlich nicht zusammenpassen wollen. Ein Hotel in Freiburg beweist das Gegenteil. Dort öffnete mit dem Hotel Vauban im Juni dieses Jahres ein Haus seine Pforten, das mehr festangestellte Mitarbeiter mit Behinderung hat als ohne - und das zu Tariflöhnen. In dem Integrationsbetrieb haben 10 der insgesamt 19 Mitarbeiter eine Behinderung. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten auf Augenhöhe miteinander, lautet das Selbstverständnis der Hotelleitung. Das funktioniert, weil im Hotel Vauban einige Pluspunkte überzeugend kombiniert werden.

"Ökologie denken - Inklusion leben"

Pluspunkt Firmen-Philosophie: "Ökologie denken - Inklusion leben", lautet die Philosophie des Integrationsbetriebes Green City Hotel Vauban. Das Drei-Sterne-Haus ist nicht nur komplett barrierefrei, seine Fassade besteht aus natürlich begrünten Holzlamellen. Holz, Glas und Beton fügen sich hier zu einer Architektur, in der Nachhaltigkeit und Teilhabe nachvollziehbar erlebbar gemacht werden: Der Kaffee stammt aus einer integrativen Kaffeerösterei, ein Großteil der Baustoffe kommt aus der unmittelbaren Umgebung, der Veranstaltungsraum bietet Induktionsschleifen für Hörgeschädigte, selbst der Arbeitsplatz an der Rezeption ist für Rollstuhlfahrer eingerichtet.

Konzept kommt gut an bei den Gästen

Pluspunkt Lage: Das Hotel Vauban liegt im beliebten Stadtteil Vauban und damit unweit der bei Touristen aus aller Welt geschätzten Freiburger Innenstadt. Pluspunkt: Profitieren von der Erfahrung anderer: In der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird das Green City Hotel Vauban vom Hofgut Himmelreich aus Kirchzarten, ein langjähriger und erfolgreicher Integrationsbetrieb, im laufenden Betrieb unterstützt. Zudem werden die Beschäftigten mit Behinderung von ehrenamtlichen Arbeitsbegleitern in ihrer Tätigkeit unterstützt. So viele konzeptionelle Pluspunkte kommen bei den Gästen gut an. "Die ersten fünf Monate waren besser als erwartet", zieht Hotelmanager Johannes Staub eine erste Bilanz. Pluspunkt: Offen sein für Neues: "Schließlich war es schwer abzuschätzen, wie sich vor allem die Mitarbeiter mit Behinderung entwickeln."

Auch die Gäste schätzen die vielen Pluspunkte des Hotels. "Das gemischte Personal mit und ohne Behinderung kommt bei den Gästen durchweg positiv an", sagt Manager Staub. "Wir bekommen durchweg gute Bewertungen von unseren Gästen. Und vielen fallen die Behinderungen unserer Mitarbeiter erst gar nicht auf." Schön, wenn Unterschiede so selbstverständlich werden. Und noch schöner, wenn am Ende sogar alle davon profitieren.

Die Aktion Mensch fördert das Integrationsunternehmen Green City Hotel Vauban in Freiburg mit 250.000 Euro.


Linktipps:
Mehr Infos zum Green City Hotel Vauban
Das Handlungsfeld "Inklusion leben: Am Arbeitsplatz" der Aktion Mensch
Vom Haus der Sieger zum Haus der Vielfalt. Ein Blogbeitrag von Carmen Molitor über das Sportforum in Rostock, Europas größtem barrierefreien Integrationshotel
Beruf inklusiv: Fester Job im Hotel. Ein Blogbeitrag von Heiko Kunert über ein Netzwerk zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung in der Ersten Arbeitsmarkt
Berührungsängste abbauen. Ein Blogbeitrag von Carina Kühne über die Arbeit von Menschen mit Behinderung in Inklusionsbetrieben
Die Förderprogramme der Aktion Mensch

Das moderne Hotelgebäude von außen 

(Autor: Christian Schmitz)


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