Ich achte ja immer darauf, ob mir in meinem Alltag Menschen mit Behinderung begegnen. Auch in Film und Fernsehen wünsche ich mir viel mehr Filme, in denen Menschen mit Behinderung vorkommen. Leider scheint das Interesse an solchen Filmen nicht sehr groß zu sein und die Einschaltquoten nicht besonders hoch. Berichtet wird hauptsächlich über Skandale, oder es gibt Negativschlagzeilen. Dokumentarfilme werden oft erst kurz vor Mitternacht ausgestrahlt.
In Spielfilmen müssen sich erwachsene Menschen mit Behinderung oft wie Kleinkinder verhalten – das habe ich schon oft gehört. Doch auch wenn man das Down-Syndrom hat, wird man erwachsen und möchte nicht mit einem Teddybär durch die Gegend laufen! Ich finde, dass in ganz vielen Filmen Menschen mit Handicap sichtbar sein sollten, ohne dass es Thema sein muss.
Ich könnte mir zum Beispiel eine Frau mit Down-Syndrom an der Supermarktkasse vorstellen, einen Blinden, der mit seinem Hund über die Straße läuft, einen Rollstuhlfahrer, der leider nicht ins Kino oder ins Restaurant kommt, weil Treppen ihn daran hindern. Es wäre auch schön, wenn in einer Szene in einem Kindergarten oder einer Schule Kinder mit und ohne Behinderung miteinander spielen oder lernen würden.
In der Werbung könnte ich mir zum Beispiel gut vorstellen, dass eine glückliche Familie mit einem behinderten Kind zu sehen ist. So könnte man zeigen, dass man keine Angst vor Behinderung haben muss und Behinderung nicht gleich heißt, dass man unglücklich ist. Trotz Handicap kann man zufrieden und glücklich sein!
Ich bin mir sicher, dass die Medien ganz viel dazu beitragen könnten, dass sich die Sicht auf Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft verändert!
(Autor: Carina Kühne)