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Inklumojis – ein Muss?

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Auf einen Blick

Name: Inklumoji

Zielgruppe: alle

Verfügbar für: Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen iOS und Android

Kosten: kostenlos

Homepage:aktion-mensch.de/inklumoji

Download: Inklumoji (iOS) / Inklumoji (Android)

Die Autorin Kim Elena do Calvário Moqenco sitzt im im Rollstuhl und zeigt den Ausdruck eines Inklumoji mit einer einbeinigen Superwoman.

Welche Bedeutung können inklusive Emojis für Menschen mit Behinderung einnehmen und würden sie vielleicht eine Veränderung unserer Kommunikation mit sich bringen? Sind „Inklumojis“ überhaupt notwendig?

Inklumoji, das eine braunhaarige Frau im Rollstuhl zeigt, die Volleyball spielt.

Die Aktion Mensch hat gerade eine App herausgebracht, mit der wir auf unserer Smartphone-Tastatur inklusive Emojis– „Inklumojis“ – verwenden können. Ich persönlich habe mir solche Inklumojis schon lange gewünscht. Oftmals habe ich mir beim Schreiben einer WhatsApp-Nachricht gedacht: Wie gerne würde ich mich jetzt wahrheitsgetreu darstellen, und dazu gehört nicht nur meine braune Haarfarbe. Nein, ich würde mich auch sehr gerne als Frau mit Behinderung und brauner Haarfarbe darstellen können. Weil ich das nun mal bin.

Bereits vor zwei Jahren startete die Webseite Ginger Parrot eine Petition, damit Rothaarige auch einen Emoji bekommen. Und es scheint im Moment so, als würden rothaarige Emojis nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Genauso gilt es, Menschen mit Behinderung ein Gesicht zu geben und sie als Emoji darzustellen.

Inklumoji, das einen dunkelhäutigen Blinden mit Sonnenbrille und einem Blindenführhund zeigt.

Notwendig oder überflüssig?

Okay, jetzt werden einige von euch sich denken, ob da nicht einfach ein Emoji mit brauner Haarfarbe zur Darstellung reicht.

Ich empfinde das als nicht ausreichend und habe nur auf Inklumojis gewartet. Unter den bereits vorhandenen Emojis herrscht mittlerweile eine Gleichberechtigung, die man in unserer tatsächlichen Gesellschaft oftmals noch vergeblich sucht. Wenn mir also meine Freundin aus Ghana einen schwarzen Emoji sendet oder mein bester Freund nach dem Wochenende mit seinem Partner noch ein Emoji eines gleichgeschlechtlichen Pärchens hinterher sendet, dann kann ich eines der inklusiven Emojis der Aktion Mensch senden.

Inklumoji, das einen rothaarigen Jungen mit Beinprothese beim Basketballspielen zeigt.

Nutzung durch alle

Unter den Inklumojis der Aktion Mensch gibt es eines, das ich besonders mag, und zwar das der Superheldin mit einem halb amputierten Bein. Okay, ich sitze im Rollstuhl und habe beide Beine – doch meine Beine stellen für mich meine Beeinträchtigung dar, und so kann ich mich nach einem erfolgreichen Tag sehr wohl auch mit der Superwoman mit amputiertem Bein identifizieren. Obwohl sie eine Frau mit Beeinträchtigung darstellt, vermittelt das Inklumoji, dass sie gleichzeitig auch stark und selbstbewusst ist. So kann für mich ein solcher Emoji von jedem benutzt werden, der gleichzeitig stark, aber auch verwundbar ist. Und das sind wir letztendlich doch alle, egal ob Mensch mit Behinderung oder nicht.

Inklumoji, das ein lachendes verliebtes Paar zeigt: Ein Mann mit Brille im Rollstuhl, der eine Frau umarmt, die auf seinem Schoß sitzt.

Durch offene Kommunikation zur Inklusion

Genauso wie die Inklumojis starke Persönlichkeiten darstellen können, können sie auch die Liebe eines inklusiven Paares vermitteln. Wäre es nicht schön, wenn sich unsere Gesellschaft durch Inklumojis auf spielerische Art und Weise lehren lassen würde, wie man sich auf Gebärdensprache bedankt?

Inklumojis können uns einen Denkanstoß in Sachen Inklusion geben. Es ist eine Form der Anerkennung dafür, dass Menschen mit Behinderung auch in der Mitte der Gesellschaft stehen und mit deren Beeinträchtigungen ganz offen umgegangen werden kann und sollte.

 

Link-Tipps:

Inklusion für dein Smartphone: Lade die App „Inklumoji“ jetzt herunter – alle Infos findest du hier.

Strichmännchen im Rollstuhl: Eine US-Designerin hat das Icon für Behinderung neu erfunden – hier erfährst du mehr darüber.

„Das hat Biss!“: Der Behindertenbeauftragte von New York, Victor Calise, über das neue dynamische Rollstuhlfahrer-Symbol – zum Interview hier entlang.

(Kim Elena do Calvário Moqenco )


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