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Du - schau mal: ICH bin immer mit dabei!

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Ein Tablet-Computer und ein Ringbuch liegen übereinander

Ein "ICH-Buch" hilft Menschen, die auf Unterstützte Kommunikation angewiesen sind, sich mit anderen über ihr Leben und ihre Interessen auszutauschen - mit neuester Technik auch als interaktives Erlebnis.

Menschen mit einer sprachlichen Einschränkung sind oft auf Unterstützte Kommunikation angewiesen. Der Wunsch, mit anderen über seine Interessen zu plaudern oder sich über die neuesten Ereignisse auszutauschen, ist trotzdem groß.
Ein ICH-Buch kann hierbei Abhilfe schaffen und zum mobilen Alltags-Begleiter werden. Wer diesem Begriff noch nie begegnet ist, wird sich nun bestimmt fragen, was genau man darunter versteht.

Ein ICH-Buch - was ist das eigentlich?

Das ICH-Buch ist eine unterstützende Kommunikationshilfe. Wie schon durch das Wort "ICH" zu vermuten, steht die eigene Person im Vordergrund. Allein der Nutzer bestimmt, welche Inhalte er für wichtig empfindet und was er gerne sein Umfeld über sich wissen lassen möchte. Anstelle von anfangs leeren Seiten wird das Buch nach und nach mit Leben gefüllt. Das Praktische ist, dass man dieses Hilfsmittel immer mit dabei haben kann, indem man es beispielsweise am Rollstuhl befestigt. So fällt es für Außenstehende direkt ins Auge und gibt trotz der anfänglichen Sprachbarriere einen Anlass zur Kommunikation.

Die persönliche Note spielt immer mit

Wer das Buch aufschlägt, stößt unmittelbar auf die wichtigsten Fakten über den Betreffenden und lernt ihn so besser kennen. Dabei kann es sich um eine Seite mit Bildern der wichtigsten Ansprechpartner handeln, aber auch ein Text über Vorlieben und Abneigungen oder eine Vorstellung des Charakters sind denkbar. Die Inhalte können jederzeit individuell ergänzt oder ausgetauscht werden. Dafür muss man sich für gleichzeitig motorisch eingeschränkte Menschen den einen oder anderen Trick einfallen lassen, der die Handhabung erleichtert, wie zum Beispiel die Befestigung der Bilder mittels Klettstreifen. Zusätzlich legen Besitzer des ICH-Buchs verständlicherweise Wert darauf, ihre Inhalte möglichst persönlich zu gestalten. Dem Ausschmücken durch Sticker, bunte Farben oder eingeklebte Gegenstände sind keine Grenzen gesetzt.

Ganz nah dran an den Erlebnissen

Doch das ICH-Buch kann noch viel mehr! Viele von uns kennen im Spätsommer diese Situation: Frisch zurück aus dem Urlaub mit einem Korb voller Erlebnisse. Was liegt da näher, als seinen Liebsten erst mal bei einer Fotopräsentation von den schönsten Momenten zu erzählen? Auch an dieser Stelle ist ein ICH-Buch nützlich. Nebenbei kann es als nämlich als Erlebnistagebuch dienen. Bilder des letzten Ausfluges immer bei sich tragen und Erlebnisse mit wichtigen Menschen unabhängig von Zeit und Ort teilen.

Die Qual der Wahl: ein reguläres Buch oder doch lieber die elektronische Variante?

Wer fit im Umgang mit Technik ist, macht statt einem gewöhnlichen Buch von einem elektronischen Fotoalbum Gebrauch. Bei diesem ist der Unterschied, dass einzelne Seiten mit einer Audio-Funktion unterlegt werden können, die beim Umblättern ausgelöst wird. Die Erinnerung an den letzten Ausfluges wird somit zum interaktiven Erlebnis. Warum nicht auch mal ein Tablet als ICH-Buch umgestalten?
Hauptsächlich zählt, darüber in Kontakt zu kommen und andere an seinem Leben teilhaben zu lassen.


Linktipps:
Neuartige Medien als Schlüssel zur Teilhabe. Ein Blogbeitrag von Nina Treusch darüber, wie sich der Schulalltag für Kinder mit und ohne Behinderung durch Technik verändert
Damit Kinder gemeinsam lernen und spielen können. Ein Blogbeitrag von Margit Glasow über den rehaKIND Kongress in Hamburg
Kommunizieren ist mehr als nur Sprechen! Ein Blogbeitrag von Nina Treusch über die Möglichkeiten für die Unterstützte Kommunikation durch neue technische Entwicklungen

(Autor: Nina Treusch)


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