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Vom Auftrag zum Aufbruch

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Podiumsgespräch mit Publikum

Fachtagung "Auftrag Inklusion - Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit"

Den Zwiespalt mit Aufträgen kennt wohl jeder. Je nach dem, um was es geht oder wer den Auftrag wie erteilt: Einen Auftrag führt man nicht immer gerne aus. Umso bemerkenswerter, wenn aus einem Auftrag ein Aufbruch wird. So geschehen bei der Fachtagung "Auftrag Inklusion - Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit", zu der die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), die Diakonie und die Aktion Mensch am 14. und 15. November 2013 gemeinsam nach Berlin eingeladen hatten.

Mehr als nur ein In-Wort?

180 Haupt- und Ehrenamtliche aus der Kinder- und Jugendarbeit begaben sich zunächst gemeinsam auf eine spannende Suche. "Ist Inklusion eigentlich mehr als ein neues In-Wort? Was steckt hinter dem Begriff?" Danach stand die Frage im Mittelpunkt, was "inklusive Kinder- und Jugendarbeit" eigentlich ist und wie sie eigentlich geht? Erste Antworten gaben 28 Projekte gelebter Inklusion, die ihre Konzepte, Erfahrungen, Probleme und letztlich sich selbst den Teilnehmern vorstellten. Am Schluss stand die Suche nach den Folgen, die Inklusion für die Kinder- und Jugendarbeit und den Bildungssektor im Allgemeinen und die Gesellschaft hat.

Inklusion nur durch Vernetzung

"Auffallend war die für eine bundesweite Veranstaltung große Motivation, mit der sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sofort an die Arbeit machten", resümiert die wissenschaftliche Leiterin der Tagung, Gunda Voigts. "Hier wurde kein Auftrag abgearbeitet, sondern ein gemeinsamer Aufbruch gewagt." Eine richtige Bilanz ziehen will sie noch nicht. "Dafür müssen erst alle Diskussionen und Debatten ausgewertet sein." Trotzdem hat sie für sich schon einige Leitgedanken mit nach Hause genommen. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass Inklusion auch in der Kinder- und Jugendarbeit nur durch Vernetzung gelingen kann. "Die Tagung hat einen Pool geschaffen, in dem auch weiterhin Austausch und gegenseitige Befruchtung stattfinden wird." Und auch die Erkenntnis, dass schulische Inklusion und außerschulische Kinder- und Jugendarbeit eng zusammenhängen. "Hier entstehen Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung, die es bislang so in Deutschland nicht gibt" - und damit für die Träger die Chance, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Und last, but not least die Erkenntnis, dass Barrierefreiheit"nicht nur mit Rampen, sondern mit Rahmenbedingungen allgemein zu tun hat" - von der Infrastruktur bis hin zur Sprache.

Auswertung folgt

Gunda Voigts und ihr Team werten die Tagung nun unter Hochdruck aus. 2014 erscheint eine Dokumentation, in der nicht nur Debatten und Diskussionen aufbereitet, sondern auch konkrete Entwicklungsschritte für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland aufgezeigt werden. So geht die Berliner Tagung wirklich den Schritt vom Auftrag zum Aufbruch!


Linktipp:
Mehr Infos zur Fachtagung "Auftrag Inklusion - Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit"

Saskia Schuppener im Gespräch Podiumsdiskussion Gunda Voigts und Clemens Dannenbeck Gunda Voigts mit Diskussionsteilnehmern Gunda Voigts und Ute Erdsiek-Rave Gruppenfoto mit Teilnehmern der Talk-Runden 

(Autor: Christian Schmitz)


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